Germantown Historical Society und die Library of the German Society of Pennsylvania
8. April 2009
Wem der gestrige Tag zu dürftig in der Berichterstattung war, der sei mit dem Folgenden besänftigt. Für den mittlerweile neunten Tag unserer Reise standen sämtliche Kracher in und um Philadelphia auf dem Programm. Nach einer – für manche – kurzen Nacht und einem knappen Frühstück ging es am Morgen zunächst durch die sonnig-klare, aber vom Wind gut gekühlte Stadt. Am Visitors' Center haben wir dann unseren Tourguide Oliver getroffen, der uns die nächsten 3 Stunden einmal quer duch den historischen Kern "Phillies" führte – in Orginalkostümierung, das versteht sich. Auf sehr unterhaltsame Art brachte er uns die Geschichte und die Menschen der Stadt nahe. Wirklich sehr aufschlussreich.
Direkt im Anschluss ging es dann für die ganze Gruppe auf eine Tour durch die heißbegehrte Independence Hall, den Ort, an dem Benjamin Franklin und der Continental Congress zuerst am 2. und schließlich am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichneten. Dieser Ort lag allen besonders am Herzen, hatten doch unsere fleißigen Helferlein aus Kutztown und Umgebung und auch unsere Professoren lange um die Möglichkeit dieses Besuches kämpfen müssen.
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Nach einem kurzen Mittagessen, das wahlweise aus einem Philadelphia Cheese-Steak bestand, ging es dann auf eine kleine Wanderung zur German Society of Pennsylvania-Library, die etwas abseits des zentralen Bezirks liegt. Dort wurden wir herzlich von Frank Trommler begrüßt, einer Koryphäe im Bereich Early German-American Relations. Im Anschluss an eine kurze Einführung konnten wir dann endlich die bedeutenden Originaldokumente in Augenschein nehmen, auf die all unsere Präsentationen und Seminarvorbereitungen aufbauen. Es war ein wirklich ergreifendes Gefühl, die ersten Drucke und Bücher, die zum Teil aus dem späten 17. Jahrhundert stammen, einmal mit eigenen Augen bestaunen zu können. Die Bücherei beherbergt so manche Rarität, so manchen Schatz, der hoffentlich in naher Zukunft öffentlich zugänglich gemacht wird. Insbesondere Forschungsfelder innerhalb der Amerikanistik und der Germanistik, die sich mit Themen wie beispielsweise der pfälzischen oder gesamtdeutschen Massenauswanderung beschäftigen, würden davon stark profitieren.
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Zum Abschluss des Tages widmeten sich einige Exkursionsteilnehmer wieder aktuelleren Themen der kulturellen Assimilation. Beim Baseball-Spiel der 'Philadelphia Phillies' gegen die 'Atlanta Braves' wurden Nationalstolz und Lokalpatriotismus garniert mit örtlichen kulinarischen Delikatessen. Eine tolle Mischung, wäre es nur nicht so bitterkalt gewesen und hätten die 'Phillies' nicht im eigenen Stadion vor 44.000 Zuschauern mit 4:0 verloren! Zur Erklärung: Zu null zu spielen ist beim Baseball schon fast unterirdisch!