TAG 7 – Kutztown

Valley Forge und Morrisville

6. April 2009

Heute war leider schon unser letzter Tag in Kutztown – morgen geht es in die Hauptstadt Pennsylvanias, nach Philadelphia oder Phili, wie die Einheimischen ihre Stadt nennen. Dabei haben wir heute noch nicht einmal mehr viel von diesem ruhigen kleinen Städtchen gesehen, sondern unseren Tag vielmehr im Bus verbracht.

Um einen Eindruck von der folgenden Geschichte zu geben, haben wir eine Karte angefertigt:

JGU_amerikanistik_exkursion2009_map_roundtrip_tag7

Insgesamt waren es wohl weit über 200 Meilen Wegstrecke und gut fünf Stunden reine Fahrtzeit, was auch sehr anstrengend sein kann. Von Kutztown aus ging es heute morgen direkt nach Valley Forge (Punkt B auf der Karte), die Stadt, in der George Washington im Revolutionskrieg 1777 überwinterte. Dabei ließ er seine Truppen vom Preußischen General Friedrich Wilhelm von Steuben auf Linie und in Form bringen. Was wir Deutschen alles können ... Weltmeister, Papst, General ... ein erhebendes Gefühl.

Hütten im Winterquartier Valley Forge
Hütten im Winterquartier Valley Forge
Statue von Friedrich Wilhelm von Steuben
Statue von Friedrich Wilhelm von Steuben

Von Valley Forge aus ging es im Eiltempo zum Peter Wentz Farmstead (C), dem Heim eines Vertreters der Religionsgemeinschaft der Schwenkfelder, der es mit einer Mühle und Farmland zu sichtbarem Reichtum gebracht hatte. Allerdings hatte er in seinen Wohnräumen einen schon durchaus gewöhnungsbedürftigen Wandanstrich. Rob Reynolds (ja, das war der gute Mensch, der uns über die Architektur der Pennsylvania Germans aufgeklärt hatte) beschrieb das sehr treffend mit den Worten: "Es kommt einem so vor, als ob in der Küche im Peter Wentz Haus ein Dalmatiner explodiert wäre." Das lieferte natürlich reichlich Stoff für Spekulationen und Diskussionen.

Peter Wentz Farmstead
Peter Wentz Farmstead
Pennsbury Manor
Pennsbury Manor

Nach fünf Minuten in der Sonne ging es wieder auf die große Reise zur Pennsbury Manor (D) nördlich von Philadelphia. Nach deutschem Maßstab ist das schon eine halbe Weltreise, in Amerika ein Katzensprung. Da Führungen in Stätten der amerikanischen Geschichte alle sehr ähnlich aufgebaut sind, sahen wir uns dort dann den dritten Geschichtsfilm des Tages an, bevor es weiterging zur Führung durch den "Landsitz" von William Penn, dem "founding-father" Pennsylvanias. Der Unterschied zwischen den einfach gebauten Hütten armer deutscher Religionsflüchtlinge und dem Landsitz eines reichen englischen Adeligen war nicht zu übersehen. Very Impressive.

Nach weiteren zwei Stunden wilder Busfahrt über amerikanische Highways haben wir es dann tatsächlich noch in einer Punktlandung in die Southern Dining-Hall zum Abendessen geschafft. Na dann, Mahlzeit. Verdauungsspaziergang inklusive.