Ephrata Cloister und Weister Homestead
3. April 2009
Manchmal muss man gar nicht so weit fahren, um die wirklich tollen Dinge zu erleben. Doch der Reihe nach: Der Tag begann neblig mit einer Reise durch Pennsylvania, das in diesem Zustand doch schon erhebliche Ähnlichkeit mit der Pfalz hat. Im Conrad Weiser Haus in einem verschlafenen Nest mit dem Namen Womelsdorf wurde auch hier frühe Kolonialgeschichte der Deutschen in Amerika erfahrbar. In der anderthalbstündigen Führung wurde das Leben und Arbeiten dieses bedeutsamen Vermittlers zwischen Deutschen, Indianern und den Kolonialherren deutlich. Im angegliederten Buchladen wurde anschließend noch kräftig geshoppt. Da sich das Wetter mittlerweile zu strahlendem Sonnenschein hin verbessert hatte, konnten wir eine kurze Verschnaufpause im nahegelegenen Park einlegen. Eine willkommene Abwechslung zu den teils recht kühlen Steinhäusern der Pennsylvania-Germans.
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Im von Conrad Beissel gegründeten Ephrata Cloister konnten wir Einblicke in die Wirkungsweisen religiöser Sekten vor Ort gewinnen. Ein zölibatäres Leben mit nur einer Mahlzeit und jeweils nur 2x3 Stunden Schlaf pro Tag – für viele von uns unvorstellbar. Obwohl, im Abgabestress einer Hausarbeit sind wir da gar nicht so weit entfernt.
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Das unbestrittene Highlight des Tages fand aber dann am frühen Abend statt, als wir eine Unterrichtsstunde der Universität im Fach "Pennsylvanisch-Deitsch" besuchen durften. Da viele der Exkursionsteilnehmer aus dem pfälzischen Raum stammen, war das ein ganz besonderer Spaß. Jeder durfte sich an Pennsylvanisch-Deitsch versuchen, eine durchaus schwierige Aufgabe. Auch unsere Dozenten schlugen sich wacker. Für einige war dies ein solch prägendes Erlebnis, das weit über den eigentlichen Rahmen der Einheit hinaus noch mit den Studierenden diskutiert wurde. Abends konnten wir dann noch Teile eines Lacrosse-Spiels der Kutztown University Mannschaft besuchen.
Fazit des Tages: Mir (all) schwetze noch die Mudderschproooch!
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