Deutsche in Amerika: 300 Jahre Massenauswanderung in die USA

Online-Reisebericht zur Exkursion Mainzer Studierender der Amerikanistik
auf den Spuren deutscher Auswanderer in Pennsylvania

 

Der Forschungs- und Lehrbereich American Studies der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) veranstaltet mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) vom 30. März bis 10. April 2009 eine Exkursion in den US-Bundesstaat Pennsylvania. Die Exkursion, an der 15 Studierende in Begleitung von zwei Dozenten der JGU teilnehmen, steht in Zusammenhang mit dem 300. Jahrestag der ersten deutschen Massenauswanderung nach Nordamerika im Jahr 1709. Die Gruppenreise ist Teil mehrerer Veranstaltungen, die die Mainzer Amerikanistik gemeinsam mit der Stiftung Rheinland-Pfalz, der atlantischen Akademie in Kaiserslautern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jubiläumsjahr 2009 unternimmt.

Ziel der Exkursion ist es, Studierende der Mainzer Amerikanistik in die vielseitige Geschichte, Literatur, Kultur und Sprache der deutschen Auswanderer nach Pennsylvania einzuführen sowie den Einfluss der zumeist aus der Pfalz stammenden Einwanderer vom frühen 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu ergründen. Die Exkursion ist eng mit dem kulturwissenschaftlichen Programm der American Studies an der JGU und mit der seit Jahrzehnten in Mainz praktizierten Lehre und Forschung zu Themen aus dem Umfeld des kolonialen Nordamerikas verzahnt.

Vor genau 300 Jahren war die Region zwischen Landau und Neuwied Schauplatz der ersten deutschen Massenauswanderung in das koloniale Nordamerika. Rund 13.000 Menschen flüchteten 1709 nach einem Hungerwinter aufgrund von Missernten, Kriegsverwüstungen und hoher Besteuerung nach England, in der Hoffnung, in den englischen Kolonien Nordamerikas angesiedelt zu werden. Die meisten von ihnen siedelten in Pennsylvania, wo sie gemeinsam mit zahlreichen später Ankommenden aus der Pfalz und ihren Nachbargebieten das größte deutschsprachige Ansiedlungsgebiet des kolonialen Amerika gründeten.

Auf dem Besucherprogramm stehen neben historischen Schauplätzen, Museen und Bibliotheken in Pennsylvania vor allem Treffen mit unterschiedlichen religiösen Gruppierungen wie etwa den Mennoniten, den Moravians und den Amish. Darüber hinaus sind gemeinsame Veranstaltungen mit der Kutztown University, der University of Pennsylvania in Philadelphia, dem McNeil Center for Early American Studies und der German Historical Society geplant.

Gefördert wird die Exkursion durch Mittel des DAAD, der Freunde der Universität Mainz e.V., des universitären Forschungsförderungsprogramms FP4 (Sondermittel für Exkursionen) und des Interdisziplinären Arbeitskreises für Nordamerikastudien (IANAS) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Auf den Folgeseiten beschreibt Amerikanistik-Student Philipp Meisinger in einem Online-Reisetagebuch seine Eindrücke der Exkursion.